Die Anliegen der Konzernverantwortungs- und der Kriegsgeschäfteinitiative
Die Schweiz stimmt ab am 29. November 2020. Auf Bundesebene betrifft dies die beiden Volksinitiativen «Für verantwortungsvolle Unternehmen – zum Schutz von Mensch und Umwelt» und «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten», bzw. die «Konzernverantwortungsinitiative» und die «Kriegsgeschäfteinitiative».
Wieder einmal haben Terroristen in den letzten Wochen im Namen des Islams grausame Anschläge ausgeführt. Dieses Mal traf es zuerst Frankreich und danach Österreich. In der Schweiz werden die aktuellen Geschehnisse von vielen, auch Musliminnen und Muslime, mit Aufmerksamkeit und Bestürzung mitverfolgt.
aa. Vor kurzem kam unser Freund, der Ramadan, wieder aus seiner Heimat zurück. Den Ramadan bezeichne ich als Freund, da einmal ein Fernsehmoderator im türkischen Fernsehen in einer typischen Ramadan-Sendung vom „Freund Ramadan“ sprach.
Der Ramadan ist ein guter, vielleicht sogar der beste Freund, den man sich nur wünschen kann. Er erinnert seine Freunde, was im Leben wirklich zählt. Nein – die Rede ist nicht von der täglichen überlebenswichtigen Ernährung. Gemeint sind Tugenden, die uns der Ramadan auf eine unübliche Art und Weise beibringt.
et. Wenn wir Menschen uns mit Einschränkungen, Herausforderungen und Limitationen konfrontieren, fragen wir uns oft, was im Leben zum Essentiellen gehört. Die Auseinandersetzung mit dieser Frage bringt Menschen einerseits zur Reflexion über ihre existenziellen Grundbedürfnisse, wie man sie in einer Hierarchie organisiert und dann wiederum priorisiert. Andererseits ist es oft der Fall, dass Menschen durch die Einschränkungen, welche ihr Handeln zähmen, durchaus kreativer und innovativer werden. Dies bietet Individuen die Gelegenheit, ihr Potenzial stärker auszuschöpfen und Lösungen für sich und ihre Gesellschaft zu kreieren. Aus diesem Grund schaffen wir uns verschiedene Strategien, um unsere Einschränkungen zu bewältigen. Eine grosse Herausforderung welche uns, Menschen und Individuen, begegnete, war der Umgang mit unseren tiefsten Ängsten. Hier wäre interessant zu wissen, wie denn Philosophen und Denker mit ihren Ängsten umgegangen sind?
red. Im Spielfilm “Al-Shafaq – Wenn der Himmel sich spaltet” porträtiert Regisseurin Esen Işık den Radikalisierungsprozess eines Jugendlichen aus einer türkischstämmigen Familie. Mit dem Spielfilm stellt sie den Versuch dar, das Thema “Radikalisierung” im schweizerischen Kontext zu beleuchten.
şa. „A reliable way to make people believe in falsehoods is frequent repetition, because familiarity is not easily distinguished from truth”. Daniel Kahneman skizziert in “Thinking, Fast and Slow” eine robuste und verlässliche Art eine Unwahrheit zu replizieren: die Wiederholung. Diese einfache, sprachpolitische Strategie war eines der Elemente im Nationalsozialismus, derer sich die Nazis zur strukturellen Verfolgung und Stigmatisierung von anderen (sei es physisch – anders oder politisch -anders) mit dem Ziele der Vernichtung bedienten. Insbesondere Juden* wurde nach dem verlorenen ersten Weltkrieg attestiert, Teil einer weltweiten Verschwörung gewesen zu sein, ein Zustand der offen mittels der “Judenfrage” gestellt wurde.
ah. Die Fernseh-, Radio- und Zeitungsbeiträge zu den Themenkomplexen «Imam» und «muslimische Frau» sind Legion. In den letzten Tagen wurden gleich zwei Fälle publik. Ein Imam in Kriens LU hat dem Vernehmen nach in einer Predigt zum Disziplinieren der Ehefrau mit Schlägen aufgerufen. Ein anderer soll anscheinend jahrelang seine Ehefrau physisch, psychisch und sexuell misshandelt haben.
Es prallen Welten in diesen Fällen aufeinander: Islam, Gender, religiöse Autorität, das Rechtssystem, Staatsgewalt, Migrationspolitik…
Wir freuen uns sehr, am 09.11.2019 um 13:30 im Riffraff in Zürich mit unserem islamica.ch-Redaktionsmitglied Ebnomer Taha an der Filmpremiere von “Al-Shafaq – Wenn der Himmel sich spaltet” und der anschliessenden Podiumsdiskussion mit Rafaela Estermann (IRAS-COTIS), Hannan Salamat (Fachleiterin Islam, ZIID) und Esen Isik (Regisseurin) vertreten zu sein.
et. Was die Heilige Schrift des Korans auf intellektueller und spiritueller Ebene so interessant für jeden Leser macht, ist nicht nur die umfangreiche Anzahl der dort behandelten Themen, sondern auch die verschiedenen Ebenen von Narrationen. Eine Narration ist im Koran einer der komplexesten Bereiche, die einem Laien im Verlaufe seines Lesens der heiligen Schrift begegnen. Der Übergang von Ich, Er und die Form des pluralis majestatis «Wir» verläuft simultan in vielen Abschnitten im Text.
ea. Saʿdī Širāzi war ein persisch-muslimischer Dichter und Mystiker des 13. Jahrhunderts, dessen zwei bekannte Werke Golestān (Rosengarten) und Būstān (Duftgarten) in der islamischen Tradition auf breite Resonanz gestossen sind und bis heute sowohl im islamisch geprägten Raum als auch in Europa rezipiert werden. Auf Grundquellen des Islam und seine Reiseerlebnisse durch diverse islamisch geprägte Länder bezugnehmend, kristallisiert Saʿdī Grundtugenden heraus, die er in prosaischer oder lyrischer Form in seinen zwei berühmten Werken darstellt. Das Werk Būstān, aus welchem die nachfolgende Geschichte wiedergegeben wird, ist in dessen Originalsprache durchgehend in lyrischer Form geschrieben und gibt in jeder Geschichte eine Handlungsmaxime an die Leserinnen und Leser weiter.